In den Kulturwissenschaften dienen Konzepte dazu, Phänomene der alltäglichen (urbanen) Lebenswelt aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten. Dadurch wird versucht, sie in ihrer besonderen Dynamik und Qualität zu verstehen. Diese Konzepte erklären die urbane Welt nicht allumfassend, sondern liefern systematische Denkangebote, die reale Welt argumentierend interpretieren zu können. Oft ist nicht nur ein Konzept, sondern die Kombination mehrerer wissenschaftlicher Ansätze für die Erklärung eines bestimmten urbanen Phänomens sinnvoll. Dadurch werden einzelne Konzepte wiederum weiterentwickelt und angepasst. Wissenschaftliche Konzepte sind in diesem Sinn als Denkangebote anzusehen, die im Erkenntnisprozess reflektiert und ggf. angepasst werden müssen.
Auf dieser Seite werden drei kulturwissenschaftliche Konzepte in ihrer Anwendung vorgestellt. Dabei ist gerade die Unterscheidung des einen Ansatzes vom anderen ein entscheidender Erkenntnisgewinn und alltägliche (kultur-)wissenschaftliche Praxis. Während das Assemblage-Konzept einlädt, Phänomene in ihrer Komplexität, d.h. in ihrer situativen Ausprägung und Qualität zu denken, geht das Konzept des Imaginären der Stadt den historisch prägnanten und strukturbildenden Vorstellungswelten einer Stadt nach. Das Konzept von Stadt als sozialem Raum nimmt gesellschaftliche Ungleichheit im städtischen Raum zum Ausgangspunkt einer strukturellen Machtanalyse.